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09.17 / Wohnüberbauung am Hirschgarten, München

Wettbewerb, August 2009

Planungsteam
Auftraggeber – aurelis Real Estate GmbH & Co.
Architektur – agps architecture ltd. / Marc Angélil, Hanspeter Oester, Reto Pfenninger (PV), Dominik Arioli, Markus Gontarz, Andreas Hochstrasser, Manuel Oswald, Julia Rubin (PL), Manuel Scholl
Landschaftsarchitektur – noa landschaftsarchitektur
Projektbeschrieb

WA 17

Das Baufeld für geförderten Wohnungsbau ermöglicht durch seine Abmessungen die Ausbildung eines grosszügigen zentralen Parks. Die Wohnbauten werden dementsprechend entlang der Strassen und des Grünkorridors angeordnet. Vier Gebäudewinkel besetzen die Parzellenecken und werden von Norden und Süden mit adressbildenden Eingangshallen erschlossen, denen Abstell- und Entsorgungsräume angegliedert sind. Ein halbes Geschoss tiefer sind über eine Rampe die Fahrradräume erreichbar, im Hochparterre führt eine «rue intérieure» zu den Treppenhäusern und den Parkzugängen. Die Garagenzufahrt befindet sich peripher an der nordöstlichen Parzellenecke.

Die differenzierte Volumetrie der Gebäudekörper mittels Höhenstaffelung und unterschiedlichen Tiefen sorgt für eine gute Orientierung aller Wohnungen. Der jeweils niedrigste Gebäudeteil ist dabei einbündig organisiert, um im Hof übereck aneinander stossende Wohnungen zu vermeiden. Innerhalb der Wohnungen bieten halb eingezogene Loggien geschützte private Aussenräume und ermöglichen an die Fassade stossende Wohnzimmer mit grosszügiger Belichtung und Aussicht, während hinter den Loggien jeweils ein Schlafzimmer liegt. Diese Anordnung sorgt auch für lärmgeschützte Lüftungsmöglichkeiten.

Die Fassadengestaltung lebt vom Prinzip des «präzisen Fügens», dem Zusammenspiel von verputzten Brüstungsbändern, feingliedrigen Fensterreihen, grobkörnigen Putzflächen und vortretenden Brüstungsschildern der Loggien, die miteinander verwoben werden. Dieses Relief wird zur Gliederung der Fassaden eingesetzt. Am Hochhaus beispielsweise wird die Südfassade rhythmisiert, indem zwei Kleinwohnungen in den oberen Geschossen den Platz einer Vierraumwohnung einnehmen. Diese Massnahme dient gleichzeitig dazu, die Familienwohnungen möglichst bodennah anzuordnen.

Das Herzstück der Anlage ist der zentrale Garten, der den gesamten Hofraum ausfüllt. Die privaten Aussenräume liegen alle innerhalb der Wohnungen, wobei aus den Hochparterre-Loggien kleine Treppen in den Grünraum führen. Ein Wegnetz in freier Form weitet sich hier und dort zu kleinen Plätzen aus, die den Anwohnern als abwechslungsreiche Spiel- und Aufenthaltsbereiche dienen, eingefasst durch lange Sitzbänke. Das Wegnetz verknüpft sich mit den «rues intérieures» der Wohngebäude und den Parkzugängen aus den vier Himmelsrichtungen. In den Nord- und Südzugängen - jeweils zwischen den Gebäudeadressen liegend - sind die Fahrradstellplätze für Besucher angeordnet, während in Ost-West-Richtung die quartierinterne Langsamverkehrsverbindung aufgenommen wird.
Frei angeordnete malerische Gehölzgruppen unterschiedlicher Dichte erzeugen abwechselnde Stimmungen in den vier Jahreszeiten, Zwiebelpflanzen im Rasen sorgen für eine üppige Frühlingsvegetation.