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09.16 / Städtebauliche Entwicklungsstudie Kernzone, Gontenbad

Studie, Juni 2011

Planungsteam
Auftraggeber – Goba AG und Stiftung Altersheim Gontenbad
Architektur, Städtebau und Freiraum – agps architecture ltd. / Marc Angélil, Elsa Cornu, Hanspeter Oester, Reto Pfenninger (PV), Manuel Scholl, Cornelia Sutter, Denise Ulrich (PL) / in Zusammenarbeit mit Feddersen & Klostermann, Nipkow Landschaftsarchitektur, Zanoni Architekten
Projektbeschrieb

Ausrufezeichen in der Hügellandschaft

Quellwasser prägt die Entwicklung der Kernzone Gontenbad seit Generationen. Hier wird das Goba-Mineralwasser in Flaschen abgefüllt, hier betreibt das Altersheim ein Moorbad und hier befindet sich das Kurhaus Bad Gonten. Neben den drei Betrieben die zwischen Bahnlinie und Kantonsstrasse liegen, zählen einige Wohnhäuser zum südlichen Teil der Kernzone. Der Weiler ist Teil des Appenzellischen Hügellands zwischen Hochmoor, Golfplatz und landwirtschaftlich genutzten Weiden.

Der Erweiterungsbedarf der Mineralquelle verbindet sich mit dem Ausbauinteresse der Stiftung Altersheim zur Absicht, die Kernzone als gemeinsamen Standort weiterzuentwickeln und sie über die Befriedigung der rein funktionalen Bedürfnisse hinaus zu einem attraktiven Ort mit überregionaler Ausstrahlung zu machen.

Die geplante Erweiterung der Mineralquelle und der Neubau mit Wohnen und Dienstleistung führen zu einer Verdichtung der ortsbaulichen Substanz und erhöhen die Anforderungen an Erschliessungs- und Parkierungskapazität. Die Verknüpfung von Gontenbad mit den umliegenden Freizeitnutzungen und die Einbindung in das übergeordnete Wegsystem der Wanderer und Anrainer sorgt für eine Attraktivierung für die vor Ort Beschäftigten, Bewohner und Besucher. Zentraler Auftakt bildet der zur Kantonsstrasse hin geöffnete Hauptplatz. Er ist Orientierungselement und Ankunftsszenario in einem und übernimmt in seiner Gestalt und Ausformung eine Transmitterrolle zwischen bestehendem Altersheim, turmartigem Neubau und Mineralquelle.

Ein schlankes, sechsgeschossiges Gebäude zwischen Bahnstation und zentralem Freiraum verkörpert die Absicht, den beiden über die Jahre gewachsenen Gebäudekonglomeraten der Mineralwasserfabrik und des Altersheims ein Identifikationselement gegenüberzustellen welches einen Akzent setzt. Die unteren Geschosse nehmen die Flächen für Besucher und Administration der Mineralquelle auf, in den oberen Geschossen erweitern Alterswohnungen das Angebot des Altersheims.

Die bestehenden Fabrikgebäude aus den 70er- und den 90-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts werden durch ein Hochregallager und ein Reservoir ergänzt. Die drei in ihrer Erscheinung deutlich unterschiedlichen Teile der Mineralwasserfabrik werden im Norden und Westen durch eine Raumschicht zusammengehalten, welche dem Betrieb gegen den zentralen Platz und die Strasse hin ein neues Gesicht verleiht.