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18.01 / Seminarpark Hof Weissbad

Zwischen den Bäumen des Hotelparks nimmt ein verglastes raumbildendes Tragwerk Seminarräume auf und öffnet sich allseitig auf das eindrückliche voralpine Panorama.

Studienauftrag 2018, 1. Rang
in Planung seit 2018
Planungsteam
Auftraggeber – Hof Weissbad AG, Weissbad
Architektur – Hanspeter Oester Reto Pfenninger Architekten / Andreas Weiz
Tragwerk – Büro Thomas Boyle + Partner AG
Haustechnik – Sustainable System Solutions GmbH
Projektbeschrieb

Architektur

Der viergeschossige Pavillon liegt eingebettet in der Mitte einer parkähnlich gestalteten Landschaft. In Form eines verglasten Würfels mit ungefähr 14.50 Metern Kantenlänge und vier liegenden Betonscheiben tritt er über seine diagonalen Betonstreben in Dialog mit dem Astwerk der Bäume. Er will kein Fremdkörper sein, sondern eine Art Baumhaus, auf alle Fälle aber Teil der von bestehenden und neu gepflanzten Bäumen geprägten, dichten Umgebung. Die vier identischen Gebäudeseiten öffnen sich durch die Parklandschaft hindurch zum allseitig dominanten Bergpanorama. Die Absicht, ein Haus mit einer verbindenden Beziehung zwischen Raum-, Trag- und Erschliessungsstruktur aufzubauen, ist bereits in der räumlichen Annäherung auf dem Parkweg sicht- und ablesbar, später dann beim Ein- und Austreten unter den vier gedeckten Aussenräumen, in der Eingangshalle mit der mittig liegenden Holzstütze oder auf der freitragenden Betontreppe und in den Seminarräumen mit den schrägen Betonstreben. Die Präsenz des raumbildenden Tragwerks begleitet den Gast des Seminarzentrums auf Schritt und Tritt und ist an diesem Ort ein auffälliges, aussergewöhnliches Ereignis.  

Tragwerk

Vier Flachdecken in Stahlbeton mit umlaufender Ortbetonbrüstung werden von vorfabrizierten Streben entlang der Fassade getragen und mit einer einzelnen Innenstütze aus Holz zu einem lesbaren, raumwirksamen Tragwerk vereint Aufgrund der Inkompatibilität ihrer Drehkreise tragen die Streben nicht nur die Vertikallasten ab, sie sind mit ihren Brüstungen aus Beton auch Teil eines in seiner Gesamtheit verbundenen Aussteifungssystems. Ein zweites, räumliches Aussteifungssystem entsteht über die Ecken, an denen sich jeweils zwei Streben auf den beiden Fassadenebenen beinahe treffen. Um die räumliche Bildung des Tragwerks zu gewährleisten, sind die vorfabrizierten Streben alle gelenkig an die Brüstungen angebracht. Dabei verunklärt keine Rahmenwirkung aus biegefesten Verbindungen das Tragverhalten des Raumfachwerkes. Im Erdgeschoss übernehmen alle vier Wandscheiben sämtliche Aufgaben der Aussteifung und zusammen mit der freitragenden, zweiläufigen Ortbetontreppe reduziert sich das Tragwerk auf das notwendige Minimum.