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04.05 / Zurich International School, Adliswil

Fertigstellung 2008

Planungsteam
Auftraggeber – Zurich International School, Wädenswil
Architektur – agps architecture ltd. / Wettbewerb: Marc Angélil, Hanspeter Oester (PV), Reto Pfenninger (PV), Manuel Scholl, Mark Frey, Rolf Jenni, Petra Lenschow / Projekt: Gabi Hauser, Mic Hendriksen, Gopal Joshi, Matthias Kobelt (PL), Marta Marszal, Hanspeter Oester (PV), Eric Seyffarth
Landschaftsarchitektur – Vetsch Nipkow Partner AG
Kosten und Bauleitung – GMS Partner AG
Tragwerk – APT Ingenieure GmbH
Gebäudetechnik – Amstein + Walthert AG
Spezialisten – Braun Brandsicherheit AG
Fotografie – Reinhard Zimmermann

Projektbeschrieb

Die Schulstadt

Schulen sind ein prägender Teil unserer Gesellschaft und der Ort, wo Bewährtes, Aktuelles und Zukünftiges eingebracht und vermittelt wird. Sie sind auch Orte, wo Neues entstehen muss. Wir sehen die Schule als Teil eines Stadtorganismus mit dem dazugehörigen, vielschichtigen Beziehungsgeflecht. Ein vielfältiger Austausch soll visuell, vor allem aber auch inhaltlich, ermöglicht und gefördert werden: Die Schule als Denkfabrik, als Werkstatt.

Langgezogene, übereinander liegende Plateaus nehmen das gesamte Programm der Schule auf. Die verschiedenen Funktionen sind alle räumlich und funktional miteinander verbunden. Die Idee dieses intensiven Nebeneinanders und Übereinanders ermöglicht einerseits ein Wechselspiel der jeweiligen Schulmodule auf jedem Geschoss, andererseits kann so auf die unterschiedlichen Lern- und Lehrbedürfnisse räumlich flexibel reagiert werden.

Der ZIS Neubau ist auf den geplanten Quartierpark auf der Südseite und die neuen Sportanlagen im Norden ausgerichtet. Die öffentlichen Nutzungen Turnhalle, Theater, Pflanzenhaus und Bibliothek strukturieren mit ihren grossflächigen Profilglasfassaden den Gebäudekörper. Dazwischen sind lange Balkone gespannt, hinter denen die Arbeitsräumlichkeiten liegen. Richtung Süden sind die Klassen- und Lehrerzimmer, Richtung gleichmässig gestreutem Nordlicht die Labors, Computerräume und Ateliers orientiert.

Innerhalb eines innovativen Konzepts wurde nach Synergien zwischen Architektur, Tragstruktur und Gebäudetechnik gesucht. Das ermöglicht eine hohe Raumqualität zu tiefen Baukosten.
Die umlaufenden Balkone beispielsweise sind gleichzeitig individuelle Aussenräume, Beschattungselemente und Fluchtwege – wodurch sich aufwendige Brandschutzmassnahmen im Innern des Gebäudes erübrigen. Ein Konzept, das der Typologie von Laborgebäuden entlehnt ist. Die dadurch – für Schulhäuser unübliche – freie Möblierbarkeit des Erschliessungsbereichs erlaubt raumübergreifende, zukunftsorientierte Unterrichtsformen. Dieser weitläufige öffentliche Raum durchzieht das ganze Schulhaus und bildet das Herz der Schule. Er soll durch die Benutzer in Besitz genommen und nach ihren Bedürfnissen gestaltet werden. Die grossen Deckenöffnungen der Freitreppen bringen Tageslicht von den Dachoberlichtern bis ins Erdgeschoss und erlauben Sichtbezüge durchs ganze Gebäude. 

Gebäudetechnik

Das zukunftsweisende Energiekonzept ermöglicht einen nahezu CO2-neutralen Betrieb und weist sehr tiefe Betriebskosten auf. Annähernd die gesamte für die Beheizung benötigte Energie ist erneuerbar. Die Wärmeerzeugung erfolgt via Erdsonden und Wärmepumpen. Dadurch kann das Schulhaus sowohl beheizt wie gekühlt werden.

Die symbiotische Beziehung zwischen Architektur und Gebäudetechnik wird auch im Lüftungssystem deutlich. Dezentrale Zuluftboxen versorgen die Arbeitsräume direkt mit Frischluft. Die verbrauchte Luft strömt via die grossen Öffnungen der Treppenanlagen durch die Oberlichter zum Abluftkanal, der über Dach liegt. Damit kann auf Platz raubende Lüftungsschächte und Verteilkanäle verzichtet werden.