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03.01 / Wohnhaus Hohenrain, Kilchberg

Fertigstellung 2006

Planungsteam
Auftraggeber – Monika Relman
Architektur – agps architecture ltd. / Projekt: Marc Angélil, Hanspeter Oester, Reto Pfenninger (PV), Manuel Scholl, Gabi Hauser, Bettina Klinge (PL), Rafaél Thut
Kunst – Blanca Blarer
Kosten und Bauleitung – GMS Partner AG
Tragwerk – APT Ingenieure GmbH
Gebäudetechnik – Ruedi Luginbühl Elektroplanung, Thieme-Klima AG
Spezialisten – BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Stäger + Nägeli AG
Fotografie – Reinhard Zimmermann

Projektbeschrieb

Gelenkte Blicke, neue Aussichten

Die Wohnlage ist bemerkenswert. In Kilchberg, an der Hangkante hoch über dem Zürichsee reicht die Fernsicht von Zürich über Rapperswil bis hin in die Voralpen.

Auf zwei Seiten des Grundstückes befinden sich in unmittelbarer Nähe Nachbarhäuser, Bäume und Wiesen. Im Osten breitet sich talwärts der See in der Landschaft aus und im Westen überzieht eine Parklandschaft die ansteigenden Hügel. Diese West-Ost-Achse mit fabelhafter Aussicht ist bestimmend für die Entwurfsidee.

Während sich die Stirnseiten des Hauses als geschlossene Scheiben zeigen, mit punktuellen Öffnungen auf die nahe Umgebung, richten sich die Längsfassaden mit ihren grosszügigen Bandfenstern auf See und Park. Die Wohnräume durchmessen die gesamte Tiefe des Hauses und geben gleichzeitig den Blick in beide Aussichtsrichtungen nach Westen und nach Osten frei. Die Lichtführung dieser Durchsicht wird durch einen Innenhof noch gesteigert. Die Wand- und Glasscheiben dieser Hoffassade ziehen sich in rhythmischem Wechsel über die gesamte Höhe des Hauses und führen zusätzliches Tageslicht in vier der sechs Hauptwohnungen. Gleichzeitig ermöglicht dieser Lichthof Einblicke in andere Wohnungen über die Diagonale. Auch im internen Hausgefüge zirkulieren also die Blicke. Die Wohnungen sind so zueinander angeordnet, dass künftige Veränderungen und Kombinationen im Zuschnitt möglich sind. In den Geschosswohnungen ist es denkbar, aus je zwei Zimmern Einliegerwohnungen zu bilden, die Maisonettewohnung kann mit dem Penthouse zusammengelegt werden und die Studiowohnung im Untergeschoss könnte um ein oder zwei Zimmer der Nebenwohnung vergrössert werden. Ein Haus für mehrere Generationen und für unterschiedliche Formen des Zusammenlebens. 

Das Konzept der lichtbestimmten Innenräume kontrastiert mit dem äusseren Erscheinungsbild des Hauses. Der kleine, graue Block muss nicht unbedingt ein Wohnhaus sein. Das gestalterische Prinzip der Fassadenausbildung entspricht dem Prinzip einer Collage. Verschiedene Materialien in unterschiedlichen Grautönen verbinden sich zu subtil aufeinander abgestimmten Flächen. Das Farbkonzept der Längsfassaden ist im Hinblick auf die Passstücke in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Blanca Blarer entwickelt worden.