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09.27 / Wohnüberbauung Maaghof, Zürich

Der zum Geleisefeld hin offene Wohnhof mit zweiseitig orientierten Wohnungen auf neun Geschossen ist Teil des neu erschlossenen Lebensraums auf dem ehemaligen Industrieareal an der Harbrücke. Robuste Konstruktion und rational-poetische Materialisierung nehmen Bezug auf die funktional geprägte Architektur der Hallen und Gewerbebauten.

Fertigstellung, 2015

Planungsteam
Auftraggeber – SPS Immobilien AG 
Architektur – Oester Pfenninger Architekten und Rutz Architekten / Projektierung: Pauline Blamo (PL 1. Phase), Lukas Schnider (PL 2. Phase), Lorenz Bürgi, Felix Frei, Jesse Honsa, Dario Papalo, Jeremiah Watson / Realisierung: Markus Gontarz (PL), Phil Steffen (PL), Britta Brauer, Alex McCargar, Elissavet Dritsa, Kate Gannon, Michael Häge, Tiago Sampaio, Christoph Schlup
Landschaftsarchitektur – Rotzler Krebs Partner GmbH
Kosten und Bauleitung – GMS Partner AG (Projektierung), Steiner AG (TU Realisierung)
Tragwerk – Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG
Gebäudetechnik – Schoch Reibenschuh AG, pbp engineering ag
Spezialisten – BAKUS Bauphysik & Akustik GmbH, Conti Swiss AG, BMG Engineering AG, Dr. Heinrich Jäckli AG

Fotografie – Reinhard Zimmermann

Projektbeschrieb

Das liegende Hochhaus

Mitten im Maag-Areal ist der Maaghof in eine heterogene Baustruktur aus Industriezeugen, geduckten und aufragenden Neubauten eingebettet. Er wagt den Balanceakt als liegendes Hochhaus. Vertikale Einschnitte in den Gebäudeecken erzeugen schlanke, stehende Silhouetten, die zusammen mit dem aufstrebenden Gebäudekopf in den Sichtachsen der Bewegungsräume Bezug auf die umliegenden Hochhäuser nehmen. Der dreigeschossige Sockel bildet in klassisch städtischer Manier kontinuierliche Strassen- und Hofräume, die mit überhohen Durchgängen verbunden sind und künftig Sichtachsen bis zur Hardbrücke schaffen.

Der Maaghof zeichnet die Fundamente früherer Industriehallen nach und übersetzt die Spuren der Vergangenheit in seine Konstruktion und Materialisierung. Die Stützen-Platten-Struktur lässt zukünftig auch neue Nutzungen zu – ein flexibler und gerade deshalb robuster Gebäudetypus. Sein zeitloser Charakter wird durch eine Materialisierung geprägt, welche die rationale und aus heutiger Sicht ebenso poetische Sprache der Industriezeugen spricht. In selbstverständlicher Weise werden zeitgemässe Ökologie-Kriterien (MinergieEco/Fernwärme) Teil dieser Geschichte. Die Wohnräume sind  auf das Wesentliche reduziert, hell und haptisch hochwertig gehalten. Das Fassaden-Gewebe aus horizontal und vertikal geflochtenen Beton-, Putz- und Keramikbändern reagiert auf die differenzierte Volumetrie und stösst bei den Einschnitten, Zugängen und Loggien in die Tiefe. Hier spiegeln sich die stetig ändernden Licht- und Farbverhältnisse der Umgebung und des Himmels und schaffen wechselvolle, räumlich einprägsame Stimmungen.

Das liegende Hochhaus schafft für Zürich ungewohnt proportionierte Strassenräume und ist mit seinem repräsentativ gestalteten Stadtgeschoss auf der Fussgängerebene verankert. Zu den Eingangshallen gesellen sich als wichtige Akteure im Quartierleben publikumsorientierte Nutzungen – vom Kindergarten bis zum Businesshub. Die vielfältigen Miet- und Eigentumswohnungen – vom Einzimmerstudio bis zur Sechszimmerwohnung – fördern verschiedene Formen des Zusammenlebens und sorgen für eine gute soziale Durchmischung. Von der Hof- bis zur Strassenseite durchgehende Wohnräume beleben das Erscheinungsbild des Maaghofs und treten in einen aktiven Dialog mit dem Stadtraum.